VOLKER MANGOLD-MUSIKPREIS FÜR INGE REINELT
Stiftung "Europäisches Haus" und Konzerthaus-Bürgerinitiative zeichnen Flötenlehrerin aus
Die Stiftung "Europäisches Haus - Konzerthaus Passau" und die Bürgerinitiative Konzerthaus Passau haben bei einer vorweihnachtlichen Feier im Fürstenbau in Hacklberg an die Musikpädagogin Inge Reinelt den Volker-Mangold-Musikpreis verliehen. 16 derzeitige und ehemalige Schülerinnen gestalteten das Fest mit Blockflötenmusik auf hohem Niveau.
Nikola Steinhardt, Lena Sporer, Elisa und Sabrina Breit eröffneten die Veranstaltung mit dem modernen Stück "Short Wave" von Paul Leenhouts. Den auf 2000 Euro dotierten Preis habe Volker Mangold, ehemaliger Vorstandsvorsitzender der Stiftung "Europäisches Haus - Konzerthaus Passau" 2003 ins Leben gerufen, erinnerte Nachfolger Jürgen Karl. Er werde seither jährlich vergeben. Seit 2011 verleihe die Stiftung den Preis zusammen mit der BI Konzerthaus Passau, mit der sie eng zusammenarbeitet. Seither trage er in Erinnerung an den engagierten, 2011 verstorbenen Initiator seinen Namen.
BI-Sprecher Stadtrat Matthias Koopmann verwies auf den passenden Ort der Ehrung, den früheren Fest- und Gartensaal in Hackl-berg. Mit der zehnten Preisverleihung werde heuer eine Musikpädagogin der Städtischen Musikschule für ihre Verdienste um die musische Erziehung ihrer Schüler ausgezeichnet, die meist im Verborgenen wirkt, sagte Stiftungsratsvorsitzender Prof. Dr. Walter Schweitzer. Die Ehrung sei zugleich eine Anerkennung für die Musikschule.
Inge Reinelt, die am Bruckner-Konservatorium Linz studierte, 1985 die Lehrbefähigungs- und 1987 die Konzertfachprüfung jeweils mit Auszeichnung ablegte, unterrichtet seit 1985 als Lehrkraft für Blockflöte an der Musikschule. Sie habe durch ihre qualitätvolle Arbeit und mit pädagogischem Geschick eine große Zahl an Preisträgern und Berufsmusikern hervorgebracht, ihren Schülern den Weg zur Musik eröffnet und sie nachhaltig dafür begeistert.
Von 1985 bis 2012 habe Inge Reinelt 280 Teilnehmer auf den Wettbewerb "Jugend musiziert" vorbereitet, sagte Schweitzer. 50 junge Künstler schafften es bis zum Bundeswettbewerb. 13 von ihnen erzielten den ersten Preis, 17 einen zweiten Platz und zehn den dritten Rang. Hinzu kämen zahlreiche erste Preise bei internationalen Blockflötenwettbewerben. 30 ihrer Schüler schlugen den Weg des Berufsmusikers ein, zum Teil mit größtem Erfolg.
Inge Reinelt stehe oft im Schatten ihrer erfolgreichen Schüler, sagte Schweitzer. Sie bringe ihr Können aber in Ensembles ein, organisiere Meisterkurse und Konzerte. Es gebe wenige Menschen, die so viele Kinder bewegten, über das Einstiegsinstrument Blockflöte hohe Perfektion zu erreichen. Es werde eine Persönlichkeit gewürdigt, die nicht ihren eigenen Ruhm, sondern den Erfolg ihrer Schüler in den Mittelpunkt stellt. Lang anhaltender Applaus folgte.
Inge Reinelt empfand die Würdigung als "außerordentliche Ehre". Ihr Anliegen sei, jungen Menschen Freude an der Musik zu vermitteln, sie gut auszubilden, zu formen und ein Stück auf ihrem Weg zu begleiten. Die vielen Wettbewerbsfahrten und Konzertreisen schweißten zusammen. Viele dieser Bindungen hielten bis heute. Sehr stolz sei sie auf jene Schüler, die in ihre Fußstapfen traten und als Lehrer und Musiker tätig sind, in ganz Europa, den USA und in Asien konzertierten. Zu ihnen zählten Heidrun Pontz, Heide Schwarz, Susanne Fröhlich, Eva Gemeinhardt und Andrea Ritter. Genauso schön erlebe sie es, erwachsene Schüler zu haben. Mit einem flammenden Plädoyer für ein Konzerthaus schloss sie ihre Dankesrede.
Glanzvolle Kostproben ihrer Arbeit gaben die Musikerinnen mit Werken aus unterschiedlichen Epochen und Genres. Heidrun Pontz zog die Zuhörer mit "Just a Song" und "7 minimal preludes" von Karel van Steenhoven in ihren Bann. Barbara Seehars und Katharina Kuhls faszinierten mit "A Duo" von John Baldwine und der russischen Komposition "Slavonic Dance" aus "Music from afar" von Rodion Shchedrin, das sie mit "Paetzold-Bässen" vortrugen. Mit Veronika Seibold, Antonia und Katharina Schwarz präsentierten sie die "Pavane Dolorosa" von Peter Phillips sowie mit Felicitas Maierhofer, Ursula Weyreuter, Beatrix Ullmann, Brigitte Ascher-Sporer, Doris Kittelmann und Verena Schwarz die "Fantasia in C" von Johann Sebastian Bach.
"Das gab es noch nie in Passau", versicherte Inge Reinelt, als sie den Taktstock zur "Moonlight Serenade" von Glenn Miller hob, welche die 16 aktiven und ehemaligen Schülerinnen gemeinsam unter ihrer Leitung klangvoll darboten. Die Zuhörer dankten mit lang anhaltendem Applaus.tw